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Gotik. Bildkultur des Mittelalters.

Hg. Rolf Toman, Fotos Achim Bednorz, Texte Bruno Klein. Potsdam 2012.

29 x 40 cm, 568 Seiten, durchg. vierfarbig mit Gold, 2 achtteilige Klapptafeln, 2 Lesebändchen, geb. mit Klarsichtumschlag.

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»Bilder solcher Qualität muss man lange suchen.« (Deutschlandradio) In der erfolgreichen Reihe »Die Bibliothek der Kunstepochen« mit ihrem neuartigen, modernen Ansatz erscheint nach dem überaus erfolgreichen Prachtband zur christlich-abendländischen Kunst »Ars Sacra« nun diese an Rang und Ausstattung nicht minder sinnliche Abhandlung über die Bilderwelt des gotischen Mittelalters, und dies zum Greifen nah - näher als es in Wirklichkeit und vor Ort möglich wäre! Dieser besondere Ansatz, der fern von verschulten oder enzyklopädischen Strukturen den Leser mit all seinen Sinne anspricht, erforderte einen für ein Buchprojekt heute unüblichen Einsatz, der sich allerdings mehr als gelohnt hat, wie wir meinen. Die großen Zusammenhänge sind erlebbar gemacht, das »Zoom-Prinzip« - vom Großen ins Detail - führt den Leser schrittweise an das Kunstwerk heran, ohne ihn zu überfrachten. Die mittelalterlichen Ausstattungen der Kirchen und Klöster sind als ein jeweiliges »Gesamtkunstwerk« begriffen und auch als solches dargeboten - der Band präsentiert jedes Ensemble in seiner Wechselwirkung von Malerei, Skulptur und Baukunst. Nicht allein die großen Kathedralen von Chartres, Reims oder Laôn sind hier die Stars, sondern etliche Kleinode der Gotik sind zu entdecken, seien es Goldschmiedearbeiten, Tafelbilder oder andere kostbarste Ausstattungselemente. Auch die Buchmalerei als Teil der mittelalterlichen Bildkultur findet ihren Platz. Daneben dürfen auch die höfische wie klerikale Kultur der Zeit nicht fehlen und das große Thema Frömmigkeit findet selbstverständlich seinen Raum. Auch wird auf die Handwerker und Künstler in den Bauhütten und Ateliers eingegangen. Mit einer entschiedenen Leidenschaft gelangen dem Architektur-Fotografen Achim Bednorz neue Bilder, wie man sie so bisher noch nicht gesehen hat - vollkommen undramatisch und unter Verzicht auf jegliche Effekte. Die Fotos sind drucktechnisch exzellent wiedergegeben und das große Format verleiht der mittelalterlichen Bildwelt ein ganz besonderes Flair. So kann der Betrachter sich z.B. den Kirchenraum der Kathedrale von Chartres visuell »erwandern«, indem er immer näher an die Details (z.B. die Glasmalereien der Fenster) heran geführt wird. Der Autor Bruno Klein entwirft dazu seine Geschichte der Gotik und entführt mit verständlichen Worten in eine vergangene Welt. Die Bedeutung der Bilder ist in den Vordergrund gestellt, denn die Gotik war eine Zeit des Sehens. Mit visuellen Mitteln wurden politische und religiöse Inhalte transportiert und gesellschaftliche Entwicklungen weiter getrieben. Diese Betrachtungsweise führt zur Aufhebung der Gattungsgrenzen und ermöglicht dem Leser eine abwechslungsreiche Annäherung. Aus dem Blickwinkel des Herstellerischen ist anzumerken, dass dieses Format nicht maschinell gebunden werden kann, sondern jedes Exemplar von Hand sorgfältig gebunden werden muss. Als Einband ist eine besonders herausragende Aufnahme ausgesucht, die nahtlos den gesamten Buchdeckel umspannt. Ein klarsichtiger Umschlag schützt das Foto, zwei breite Lesebändchen helfen beim Markieren der Lieblingsseiten. Je zwei Altarklapptafeln bieten dem Leser ein beeindruckendes Panorama. Kurzum, dieses Schwergewicht ist mehr als ein Buch: es ist vielmehr ein visuelles Erlebnis, das in seiner Komplexität höchsten Ansprüchen genügt ebenso wie es eine unbeschwerte, sinnliche Zeitreise in ein geheimnisvolles Zeitalter beschreibt.