Von Geru, dem ockerfarbenen Erdton, über leuchtendes Safran und Türkis bis hin zum Azuro Oltramarino, dem Blau jenseits des Meeres, reichen die vielfältigen Farben Indiens, die Boris Potschka auf zahlreichen Reisen eingefangen hat. Begleitet werden seine faszinierenden Bilder von einem Essay des Indienkenners Peter Pannke, der die Bezüge und Botschaften dieses Farbenspektrums entschlüsselt. Unter der gleißenden Sonne Indiens steht manches nebeneinander, was wir in den nebelverhangenen Zonen nördlicher Länder als widersprüchlich oder schrill empfinden würden - und die Bedeutungen, die die Inder ihren Farben geben, sind andere. In den Schattierungen ihrer Farbpalette offenbart sich eine Kultur, die die Welt aus einem für uns ungewohnten Blickwinkel betrachtet und deren Umgang mit Farben eher tänzerisch, rhythmisch, musikalisch ist. Wohin der Betrachter dieses Bandes auch blickt, erschließt sich ihm die jahrtausendealte Geschichte einer überaus farbenfreudigen Kultur.
