Die Neue Sachlichkeit reflektiert die ästhetische und gesellschaftliche Realität in der Weimarer Republik. In der Widersprüchlichkeit im Umgang mit politischen und stilistischen Fragen zeigt sich die Modernität dieser Bewegung. Überscharf ist der Blick der Künstler auf ihre Welt in der unbarmherzigen Karikatur der Verhältnisse, ein wesentliches Ausdrucksmittel war die Handzeichnung. Diese Werkgruppe steht im Zentrum dieses sorgfältig edierten Kataloges. Über eine tiefe monografische Analyse der einzelnen Blätter hinaus wird in Leben und Werk der Künstler eingeführt und sozio-kulturhistorische Untersuchungen angestellt. Besonders schön und übersichtlich ist das Buch mit seinem durchlaufend zweifarbig gedruckten Textteil gestaltet, die Qualität der meistenteils farbigen Abbildungen überzeugt durchweg. Rundum empfehlenswert, auch weil nicht allein die bekannten Protagonisten wie Otto Dix, George Grosz oder Christian Schad vorgestellt werden, sondern auch willkommene weniger publizierte Künstler wie etwa die Kölner Progressiven Räderscheidt und Hoerle oder auch Jeanne Mammen oder Grethe Jürgens.