Er ist nie in einem tropischen Urwald gewesen, kannte wilde Tiere nur aus dem zoologischen Garten und »Indianer« und »Neger« bestenfalls vom Jahrmarkt. Die Dschungelbilder des Henri Rousseau (1844-1910) sind Fantasieprodukte eines Großstadtmenschen, auf die Leinwand gebannte Träume von Exotik und unberührter Natur, von Wildnis und Abenteuer. Mit 41 Jahren quittierte Rousseau den Dienst als niederer Zollverwaltungsbeamter und lebte fortan von der Malerei. Entdeckt im eigentlichen Sinn wurde er erst 1906 - von Picasso. Seitdem ist »der Zöllner« berühmt als der eigenständigste Vertreter einer sogenannten naiven Malerei in der Kunst des 20. Jahrhunderts.