Katalog Wien 2004. Ungebrochen ist die Faszination für die Malereien Michelangelos, die eine geniale schöpferische Kraft und Erfindungsvielfalt offenbaren und durch die übermenschliche Energie, die Leidenschaftlichkeit und den tragischen Ernst der Gestalten eine Weltsicht zeigen, deren Tiefgründigkeit einzigartig ist. Die von ihm entwickelte neue monumentale Körpersprache war für die meisten der italienischen Maler zumindest in gewissen Phasen ein großes Vorbild. Sie studierten und kopierten die Werke, vermittelten sie weiter an andere Künstler, trugen die Ideen in die verschiedenen Regionen Italiens und andere Länder. Das Ziel der Ausstellung in der Albertina, die dieser Katalog dokumentiert, ist es nicht, anhand von Zeichnungen und Druckgraphiken Michelangelos Werk zu dokumentieren. Vielmehr soll die Erweiterung des Spektrums auf Zeichnungen von anderen in dieser Zeit tätigen Künstlern wie Raphael, Parmigianino oder Vasari veranschaulichen, wie unterschiedlich die Reaktionen waren und die Einflüsse verarbeitet wurden.