Katalog, Zürich 2000. Der amerikanische Künstler Richard Phillips (geb. 1962), knüpft in seinen überlebensgroßen, hyperrealistischen Portraits, die er in Öl auf Leinwand malt, kritisch an die Traditionen der Pop Art und des amerikanischen Fotorealismus an. Er verbindet sie mit der großen Tradition des abendländischen Tafelbildes von Tizian bis Matisse, die schon oft für beendet erklärt wurde. Die Vorlagen für seine Gemälde sind insbesondere Illustriertenfotos, Anzeigen und Postkarten aus den 60er bis 80er Jahren, die Rock- und Filmstars oder Idole des Beauty- und Sex-Business zeigen. In einem altmeisterlich-handwerklichen Malprozeß entstehen aus dem visuellen Material riesige Portraits, die offenbaren, daß die Oberflächenreize und die fraglose Bejahung der Waren-, Celebrity- und Wegwerfkultur einer vergangenen Zeit angehören. (Dt./engl. Ausgabe).