Philosophie: nach Platon ist sie die auf unsinnliche Objekte bezogene Erkenntnis, nach Kant die »Vernunfterkenntnis aus reinen Begriffen«. Hält man an diesen Thesen fest, wären philosophische Reflexionen in einem Bild unsinnig. Reinhard Brandt setzt dieser Skepsis die Interpretation von Kunstwerken entgegen. In seinem Buch erhalten die Malerphilosophen das »Wort«. Sie führen ihre eigene Anschauungswelt vor und formulieren philosophische Gedanken. Vom Marktphilosophen Diogenes von Sinope über Demokrit und Heraklit zu den Gedanken der Stoiker, von Raffaels Philosophenporträts in der »Schule von Athen« über Giorgiones »Drei Philosophen« zu Goya, De Chirico und Magritte gelingt hier eine besondere Geschichte der Philosophie - einer Philosophie, der man sich auch sinnlich nähern kann.