Katalog, München 2001. Ausgehend vom Akademie- und Atelierbild werden die akademischen Lehrinstrumente für die Darstellung des Menschen - Antikenabguß, Muskelmann, Gliederpuppe und Aktmodell - seit dem Beginn der Neuzeit bis zum frühen 20. Jahrhundert reflektiert. Über Jahrhunderte hinweg behielten diese klassischen Hilfmittel für die Darstellung des Menschen Gültigkeit. Sie dienten einer Kunst, deren letztes Ziel das Bild des beseelten Lebendigen war. Die Oberfläche der menschlichen Gestalt sollte als Ausdruck der verschiedenen Schichten des Inneren erscheinen und so den unsichtbaren Kern, die Seele, offenbaren. Verdichtet wird die damit verbundene Vorstellung von der gottähnlichen Schöpferkraft des Künstlers im Pygmalion-Mythos. Der reich bebilderte Katalog dokumentiert anschaulich in Atelier- und Akademiebildern (u.a. von Bronzino, Giorgio VaSari, Hubert Robert, Max Klinger, Lovis Corinth, Vincent van Gogh, René Magritte, Otto Dix, Christian Schad, Max Ernst) die Realität des Ateliers seit dem 16. Jahrhundert.