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Schwarze Schönheit. »Mohrinnen-Kameen« - Preziosen der Spätrenaissance im Kunsthistorischen Museum Wien. Ein Beitrag aus postkolonialer Perspektive

Von Gisela Schäffer. Marburg 2009.

160 S., 60 Abb., pb.

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Die Monographie zu den steingeschnittenen Miniaturkostbarkeiten aus der Kunstkammer Kaiser Rudolfs II. (1576-1612) in Prag schlägt ein neues Kapitel der europäisch-afrikanischen Geschichte der frühen Kolonialzeit auf. Sie zeichnet die historischen Bedingungen für die Produktion dieser delikaten Darstellungen von Afrikanerinnen, die sich von den vergleichbaren Abbildern europäischer Frauen eklatant unterscheiden, in dem kurzen Zeitraum zwischen 1550 und 1600 nach. Die Autorin untersucht die diskursiven Implikationen der fetischisierten Objekte frühneuzeitlicher Sammellust und entwickelt ihre Bedeutung als schillernde Projektionsfläche für die verdrängten Anteile des europäischen Selbst vor dem Hintergrund der kolonialen Expansion Europas. Nicht zuletzt fragt sie nach den sozialen Handlungskontexten, die die afrikanischen Protagonistinnen nicht nur als Objekte, sondern auch als Subjekte einer »geteilten Geschichte« aufscheinen lassen.