2010, wenn die Fußballwelt auf Südafrika blickt, steht zwanzig Jahre nach der Freilassung Nelson Mandelas auch der Gründungsmythos der »Rainbow Nation« auf dem Prüfstand. Der Staat gab sich eine der liberalsten Verfassungen der Welt und sorgte mit seiner »Wahrheits- und Versöhnungskommission« für internationales Aufsehen. Wie konnte es dennoch soweit kommen, dass heute allem utopischen Impetus zum Trotz soziale Marginalisierung, Segregation und Parallelgesellschaften das Leben kennzeichnen. Dieser Band stellt Standpunkte von Künstlern, aber auch von Architekten und Verlegern aus Südafrika vor. Mit ihren spezifischen Herangehensweisen und unterschiedlichen Ausdrucksformen geben sie Einblick in die drängenden Fragen der südafrikanischen Gesellschaft, zeigen, wie sich politische Kunst in der Post-Apartheid-Ära positioniert. Die Protagonisten: Zapiro, Cartoonist; MMA Architects; Sue Williamson, Konzeptkünstlerin; Brett Bailey, Theaterregisseur; Guy Tillim, Fotograf; Michael McGarry, Grafiker; Kudzanai Chiurai, Maler; Rampolokeng, Spoken-Word-Dichter.