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Die Kunst des Begehrens. Über Dekadenz, Sinnlichkeit und Askese.

Von Niklaus Largier. München 2007.

14 x 22 cm, 192 S., 20 Abb., geb.

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Das Thema dieses Buches ist der Kult exquisiten, dekadenten Genusses: die exzentrische Lust an ausgewählten Delikatessen, die Hingabe an den intensiven Reiz artifizieller Paradiese, die Vorliebe für sinnliche Vergnügen. Der legendäre Genuss einer Flasche Chateau d’Yquem mit Roquefort. Die vom Stabat Mater evozierte Stimmung exquisiter Wehmut. Eine laszive Berührung. Und vor allem die lange Geschichte der Lust in der Askese, die im Urteil der aufgeklärten Moderne als »überreizt« bezeichnet wurde. Die dekadenten Literaten des späten 19. Jahrhunderts, die sich ein imaginäres Rom des morbiden Zerfalls zum Vorbild nahmen und mit Begeisterung mittelalterliche Heiligenviten lasen, waren sich denn auch einig darin, dass die delikatesten Genüsse nur dort zu finden sind, wo sie - wie in der Askese - mit der Auflehnung gegen die Natur einhergehen. Nur in der Apotheose des Begehrens finden sich der Asket und der Genießer in die Lage versetzt, im künstlichen Paradies das maßvolle Vergnügen des bürgerlichen Gefühlshaushalts und die melancholische Langeweile des modernen Lebens zu überwinden.