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Frida Kahlo. Verschollene, zerstörte und kaum gezeigte Bilder.

Von Helga Prignitz-Poda. München 2017.

24 x 28 cm, 224 S., 150 farb. u. 30 s/w-Abb., geb.

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Frida Kahlo zählt zu den berühmtesten und beliebtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr Werk fand über Museumsgrenzen hinweg Eingang in unsere Alltagskultur und begegnet uns heute auch auf Kaffeetassen, Handtaschen und Notizblöcken. Angesichts dieser Omnipräsenz mag es verwundern, dass Kahlos Schaffen quantitativ überschaubar ist: Ihr Catalogue raisonné umfasst lediglich 270 Einträge, und nur wenig mehr als die Hälfte davon sind Ölgemälde. Wenn wir nun glauben, die Künstlerin und ihr Arbeiten umfassend zu kennen, wird uns diese neue Publikation überraschen: Es gibt einen Teil von Kahlos Kunst, der wenig bis gar nicht gesehen, ausgestellt und abgedruckt wurde. Die Kahlo-Kennerin Helga Prignitz-Poda hat diese »ungesehenen« Arbeiten zusammengetragen. Dazu zählen Bilder, die verschollen oder zerstört sind - aber auch solche, die sich in unzugänglichen Privatsammlungen befinden und nicht mehr für Ausstellungen ausgeliehen werden. Es sind berühmte Schlüsselwerke wie »Meine Geburt« darunter, das seit langem in Besitz der Sängerin Madonna ist und nur noch in seltenen Fällen der Öffentlichkeit gezeigt wird, aber auch frühe Arbeiten wie ein gesticktes Bild oder Zeichnungen, die private Briefe illustrieren. Darüber hinaus werden zahlreiche Werke besprochen, die in Frida Kahlos ehemaligem Wohnhaus (Casa Azul in Coyoacán, Mexico-City) ausgestellt sind und grundsätzlich nicht als Leihgaben zur Verfügung stehen. Prignitz-Poda bettet diese Arbeiten ein in einen erzählenden Text zu Kahlos Leben und Schaffen - beide untrennbar miteinander verbunden. In neun Kapiteln erhält der Leser tiefen Einblick in die Familie Kahlo und Fridas vielversprechende Kindheit und Jugend. Ein Verkehrsunfall führt zu einem tiefen Einschnitt und einer Ausrichtung Fridas auf das eigene künstlerische Arbeiten. Ihre Begegnung mit dem wesentlich älteren Künstler Diego Rivera stellt ebenfalls einen Wendepunkt dar - den Rest ihres Lebens wird sie in einer wechselhaften Beziehung zu ihm verbringen, die sich fast ungefiltert in ihren Bildern niederschlägt. Zermürbt von chronischen körperlichen Gebrechen, einem unerfüllten Kinderwunsch und der herausfordernden Konstellation mit Rivera, stirbt Kahlo im Alter von 47 Jahren an einer Lungenembolie. Helga Prignitz-Poda gelingt es, einen neuen Blick auf das wissenschaftlich und literarisch gut aufgearbeitete Leben Frida Kahlos zu werfen und mit Bildern, die von der Fachwelt in großen Teilen kaum erfasst wurden, unser Wissen um die Künstlerin um ein spannendes Kapitel zu erweitern.