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Anita Rée. Retrospective.

Hg. Karin Schick. Katalog, Kunsthalle Hamburg 2017/18.

22,5 x 28,5 cm, 248 S., 280 farb. Abb., geb.

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Anita Rée (1885-1933) ist eine der faszinierenden und rätselhaften Figuren der Kunst der 1920er Jahre. Der vorliegende Band begleitet die erste umfassende Ausstellung zu der Malerin und stellt mit rund 180 teilweise noch unbekannten Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen ein überraschend facettenreiches Oeuvre vor, das von impressionistischer Freilichtmalerei über kubistisch-mediterrane Landschaftsbilder bis hin zum neusachlichen Porträt reicht. Anita Rée nahm Malunterricht bei Arthur Siebelist, bildete sich um 1913 in Paris fort und arbeitete von 1922 bis 1925 im süditalienischen Positano. Nach ihrer Rückkehr nach Hamburg brachten ihr private und öffentliche Aufträge überregionale Anerkennung, und sie konnte wichtige Kontakte in der Kunstwelt knüpfen. Um 1930 wurde sie erstmals als Jüdin denunziert. Ihre letzten Jahre verbrachte sie zurückgezogen auf Sylt, wo sie sich 1933 das Leben nahm. Die Themen Anita Rées verweisen auf eine sich verändernde moderne Gesellschaft und kreisen um die bis heute aktuelle Frage nach Identität. In eindringlichen Werken präsentiert Rée Menschen anderer Herkunft und das Selbst als fremdes Wesen, intime Frauenakte und Herren der Gesellschaft, die südliche Landschaft als Sehnsuchtsort, weltliche Figurenbilder mit religiösem Gehalt sowie vereinzelte Tiere in kargen Dünen. Als selbstständige Frau in der Kunstwelt zwischen Tradition und Moderne, regionale Künstlerin mit übernationalem Anspruch, Hamburgerin mit südamerikanischen Wurzeln und protestantisch erzogene Jüdin gab es für Rée gleich mehrere Existenzen im Dazwischen. (Text engl.)