Katalog, Berlin 2004. Die Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945) zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Von ihren Zeitgenossen hoch geschätzt und 1919 als erste Frau in die Preußische Akademie der Künste gewählt, war sie 1933 weit über Deutschlands Grenzen hinaus anerkannt und mußte doch erleben, dass ihre Werke von den Nationalsozialisten einerseits aus der Öffentlichkeit verbannt und andererseits zu Propagandazwecken mißbraucht wurden. Das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin bewahrt eine umfangreiche Sammlung von Handzeichnungen, Druckgrafiken, plastischen Werken, Originalplakaten und Flugblättern aus allen Schaffensperioden der Künstlern. Die überarbeitete und erweiterte Neuauflage des vollständigen Bestandskataloges präsentiert auch 15 Zeichnungen und Grafiken, die seit 1999 aus bedeutenden Sammlungen erworben wurden. Mit ihnen konnten wichtige und seltene Blätter für Berlin gesichert werden, die zum Teil der Forschung bis dato entzogen oder nur unzureichend beschrieben waren: Eine der frühesten Studien der Künstlerin, die neben anderen Motiven eine Nachzeichnung nach Rubens zeigt, wird erstmals ausführlich behandelt und in voller Größe publiziert, ebenso eine bisher nicht erfaßte Lithographie, die als Unikat gelten muß. Von außergewöhnlichem Reiz ist auch das Selbstbildnis der Künstlerin auf dem Umschlag, eine Farblithographie von 1904.
