Mit Rücksicht auf die Einzigartigkeit der altniederländischen »Bildfrömmigkeit« eröffnet sich ein neuer Blick auf die Werke Jan van Eycks, Gründerfigur der altniederländischen Malerei. Seine kompositionellen Kunstgriffe, seine vieldiskutierte Art der Symbolverwendung, die zwischen bedeutungsvollen »Zeichen« und sinnlichen »Intensitäten« unentscheidbar osziliert, wie auch erstmals aufgedeckte ikonographische Besonderheiten seiner Bildwelt erweisen die enge Bindung des Malers an die zeitgenössische Spiritualität. Damit schließt die Untersuchung an die jüngst erfolgte »religiöse Wende« im Van-Eyck-Diskurs der Kunstgeschichte an.