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Nuda Veritas. Caravaggio als Aktmaler.

Von Sonja Lechner. München 2006.

14,5 x 20,5 cm, 352 S., zahlr. Abb., pb.

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Als Michelangelo Merisi da Caravaggio gegen Ende des 16. Jahrhunderts nach Rom kam, hatte sich die künstlerische Gestaltung des nackten Körpers zu einem der zentralen Interessen zeitgenössischer Maler entwickelt. Nach der vorherrschenden Kunsttheorie war der Akt jedoch nicht so darzustellen, wie er sich realiter präsentierte, sondern so, wie er idealiter sein sollte. Keine Kopie der unvollkommenen Erscheinung eines Menschen war gefragt, sondern die Wiedergabe seiner gottgewollten Vollkommenheit, die sich in der Idealität des Körpers zu manifestieren hatte. Caravaggios Aktgestaltung steht diesem Postulat diametral entgegen. Seine Akte verkörpern keine ideale Typisierung, sondern eine real scheinende Individualisierung, die der Künstler der Aussage des jeweiligen Bildes entsprechend variiert. Die zeitgenössische Kunstkritik brandmarkte diese neuartige Körperauffassung als «naturalistisch und bezichtigte Caravaggio der Abhängigkeit vom Modell. Der Band versucht jenes Bild eines modellabhängigen Naturalisten zu widerlegen, als welcher der Künstler über Jahrhunderte charakterisiert wurde.