Hg. documenta GmbH. 1997 leitete mit Catherine David erstmals eine Frau die letzte documenta vor dem Eintritt ins neue Jahrtausend. Dies veranlasste David, den »Blick zurück nach vorn« zu ihrem Leitmotiv zu machen. Es wurde ein kritischer Rückblick auf die vergangenen fünfzig Jahre vorgenommen und gleichzeitig eine Vorausschau auf die Zukunft, für die David keine herkömmlichen Anwendungskriterien sah. Als Beschreibung ihrer Herangehensweise und auch als Form der Darstellung prägte Sie den Begriff der »Retroperspektive«. Es sollte darum gehen, die dX in Bezug zu ihren Vorgängerinnen zu setzen und sie in die »Tradition der Innovation« zu stellen, die von jeder documenta ausging. Erstmalig in der Geschichte der documenta beschränkte sich die begleitende Publikation nicht auf die Bestandsaufnahme und die Interpretation der ausgestellten Kunstwerke. Vielmehr wurde mit einer Fülle von Bildern, Photos, Plänen, Skizzen, Karten, Essays, Zitaten, Gesprächen, Gedichten, philosophischen Abhandlungen und Manifesten die kulturelle Entwicklung der westlichen Welt von 1945 bis 1997 dokumentiert und analysiert. Die Montage unterschiedlichster historischer und aktueller Materialien läßt ein dichtgewebtes Bild der letzten fünfzig Jahre aus der Perspektive der Mondialisierung entstehen.
