Der Mailänder Bildhauer Fausto Melotti (1901-1986), den seine Freunde Magier oder Seiltänzer nannten, kam erst in hohem Alter zu Ansehen als Künstler. Er balancierte mit Leichtigkeit zwischen Stilen und Bewegungen, Gattungen und Disziplinen - ohne sich je von ihnen vereinnahmen zu lassen. Die Publikation verdeutlicht die künstlerische Entwicklung, die Fausto Melotti seit 1930 in Auseinandersetzung mit Alberto Giacometti, Alexander Calder und Lucio Fontana zu einer eigenwilligen, zeichenhaft bis minimalistischen Formensprache führte. »Mein Tun ist ein Spiel«, behauptete er seinerzeit, »und wenn es gelingt, ist es Poesie.« Der Spiegel dazu: » Es gelang oft.» Und weiter: »... ein Paul Klee der Bildhauerei.« Den retrospektiven Überblick bieten wir jetzt zum Entdeckerpreis an - er lohnt sich!