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Palast des Wissens. Kunst- und Wunderkammer Zar Peters des Großen.

Hg. Brigitte Buberl. Katalogbuch, Dortmund 2003.

23 x 27 cm, 287 S., 394 Farbabb., geb.

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Erstmalig wird die ehemalige »Kunst- und Wunderkammer« Peters des Großen (1672-1725) in ihrem ursprünglichen Zusammenhang gezeigt und in Deutschland in einer stattlichen Anzahl von über 200 Objekten präsentiert. Zar Peter der Große wollte mit dem Museum die Öffnung seines Landes nach dem Westen demonstrieren. Von seinen zahlreichen Reisen, unter anderem nach Holland und Dänemark, brachte er neben handwerklichen Fähigkeiten technische Konstruktionen mit, außerdem anatomische Präparate von Menschen und Tieren, Mineralien und Münzen. Zu sehen sind in Gotha auch kostbare Geschenke von Gesandten aus Persien, China und Japan. Den Zaren interessierte alles Außergewöhnliche und Monströse. Dazu gehört zum Beispiel der drei Meter große, begehbare Globus - der größte der Welt. Der Gottorfer Globus war um 1650 in Schleswig-Holstein gebaut worden und gelangte als Geschenk des dänischen Königs nach Russland. Besonderes Interesse zeigte der Zar für die Medizin. Nach glaubhaften Berichten hat er sogar selbst seine Untertanen von schmerzenden Zähnen befreit. Ein leichtes Gruseln vermittelt die anatomische Sammlung mit vielen menschlichen Missbildungen. Peter der Große erwarb sie 1717 von dem holländischen Anatomen und Präparator Frederik Ruysch. Die Goldschätze erinnern an seinen Forscherdrang, seine Faszination für neu entdeckte Kulturen. So kamen zum Beispiel von der Beringstraßen-Expedition zwischen Sibirien und Nordamerika Gold, Schmuckstücke, Masken und indianische Federkleider in die Kunstkammer. Insgesamt ein einzigartiges Ensemble an kunst-, natur- und medizinhistorischen Wunderdingen sowie ethnographischen und anthropologischen Seltenheiten, die seit dem 18. Jahrhundert hier gesammelt wurden. Noch heute vermitteln diese Gegenstände in ihrer ästhetischen wie materiellen Präsenz eine Unmittelbarkeit, die jenen Moment der Neugierde wachruft, den die Wahrnehmungstheorie als Voraussetzung für Forschen und Erkenntnis sieht.