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Das Heidelberger Schicksalsbuch. Faksimile des »Astrolabium Planum« aus CPG 832 der Universitätsbibliothek Heidelberg in frühhochdeutscher Übertragung (Bl. 36-83) aus dem 15. Jahrhundert.

Kommentar von Bernhard D. Haage. Frankfurt 1981.

26 x 36 cm. 47 Blätter (94 Seiten) mit ca. 380 farbigen Miniaturen auf Goldgrund, handgebundene, nummerierte Pergamentausgabe, mit Kommentar in Leinenkassette.

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Seit ewigen Zeiten versucht der Mensch, Erkenntnisse über sein künftiges Schicksal zu gewinnen; die Astrologie bietet ihm auf seiner Sinnsuche ein Regelwerk an, um aus Sternenkonstellationen Rückschlüsse auf irdische Ereignisse ziehen zu können. So hat im sogenannten »Heidelberger Schicksalsbuch« Cod. Pal. germ. 832, eines der wertvollsten und bekanntesten Manuskripte der Buchmalerei, entstanden Ende des 15. Jahrhunderts, dieses Bestreben seinen höchsten künstlerischen Ausdruck gefunden und eines der kulturhistorisch herausragendsten Werke der Weltliteratur hervorgebracht. Mit seiner Verbindung von Astrologie und - der uns heute weniger geläufigen Disziplin der Mantik - sowie der praktischen Leistung des Kalenders entspricht die Heidelberger Handschrift dem Typus des primär an den interessierten Laien gerichteten Kalendarischen Hausbuchs. Auf den 275 Pergamentblättern versammelt die Ursprungs-Handschrift Weissagungen nach Dekanen und Gradherrschern, gemäß des aristotelisch-ptolemäischen Weltbildes, nach welchem die Welt in der Mitte des Alls ruht und die Tierkreiszeichen als fixes Firmament sich um sie drehen. Seit dem lateinischen Druck von 1488 wird das »Astrolabium planum« dem Mediziner und Philosophen Petrus von Albano (ca. 1250 - 1315) zugeschrieben. Den Bildschmuck schufen zwei identifizierbare Illuministen, der Regensburger Maler Berthold Furtmeyr und (wahrscheinlich) der Münchner Thomas Schilt. Das überaus reich bebilderte Manuskript in der frühhochdeutschen Übertragung ist nach 1491 in Regensburg entstanden und wurde wohl für Kurfürst Philipp den Aufrichtigen von der Pfalz und seine Frau Margarethe von Bayern-Landshut angefertigt. Hier wurde die komplette Pergamenthandschrift auf das Kernstück der illustrierten Seiten als »Astrolabium planum in tabulis« reduziert und weiterhin, auch später am Druckstock, vervielfältigt. Die Faksimile-Ausgabe orientiert sich an dieser auf 47 Blätter gekürzten handschriftlichen Fassung. 1623 in den Besitz Papst Gregors XV. gelangt, wurde die Handschrift im Jahr 1816 ihrer Bestimmung, der Heidelberger pfalzgräfliche Bibliothek »Biblioteca Palatina« zurück überstellt. Drucktechnisch wurde für das vorliegende Faksimile das Lichtdruck-Verfahren gewählt, welches eine hervorragende Wirkung erzielt und den Vergleich zum Original in größtmöglicher Annäherung gewährleistet. Der Kommentar des Herausgebers erläutert die Historie der Handschrift, untersucht interessante kulturhistorische Aspekte und bietet mit Transskription, Glossar, Terminologie und Bibliografie ein komfortables Umgehen mit der Quellschrift. Wir freuen uns sehr, die Prachthandschrift in wenigen Restexemplaren der 1981 auf 50 Exemplare limitierten, nummerierten in Pergament gebundenen Vorzugsausgabe mit goldprägtem Titel und dem Kommentarband in einer Leinen-Schmuckkaste als bibliophile Kostbarkeit anbieten zu können.