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Bedlam und andere Stationen einer Reise, die ein gewisser Richard Dadd im Jahre 1842 unternahm.

Von Jennifer Higgie. Berlin 2009.

12,5 x 20,5 cm, 200 S., 8 farbige Abb., geb.

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Im Juli 1842 begleitet der junge englische Maler Richard Dadd den Mäzen Sir Thomas Phillips auf einer fast einjährigen Reise durch Europa und den Nahen Osten. Dadd, der wegen seines großen Talents bereits im Alter von 20 Jahren in die Royal Academy of Arts aufgenommen wurde, soll die Stationen der Reise für Sir Thomas in Bildern festhalten: Venedig, Athen, Konstantinopel, Jerusalem, Alexandria. Doch schon bald beginnt sich Dadd seltsam zu benehmen. Er hört Stimmen, glaubt sich verfolgt und wähnt sich schließlich unter dem Einfluss des Gottes Osiris. Sir Thomas gegenüber benimmt sich Dadd zunehmend aggressiv, und auf ihrer Rückreise trennen sich ihre Wege in Paris. Dadd reist allein weiter nach London, wo er in seinem Vater die Verkörperung des Teufels zu erkennen glaubt. Er lockt seinen Vater in das Dörfchen Cobham und schneidet ihm mit einem Rasiermesser die Kehle durch. Dadd wird in das psychiatrische Krankenhaus Bethlem (oder wie es die Londoner nannten: Bedlam) gebracht, wo man ihm gestattet, weiter zu malen. Dort entsteht unter anderem sein berühmtestes Gemälde, »Der Meisterstreich des hexenden Holzfällers« (The Fairy-Feller’s Master-Stroke - siehe Umschlag). Jennifer Higgies fiktives Reisetagebuch ist zugleich ein wunderbar poetischer wie beklemmender Roman, durch den man sich ganz erstaunlich in Dadd (und seine so fremdartig wirkenden Bilder) einzufühlen beginnt. Mit den zunehmenden Wahnvorstellungen des Künstlers entwickelt das Buch einen Sog, dem man sich als Leser kaum entziehen kann.