Jahrhundertwenden bewegen, seitdem sie als solche wahrgenommen wurden, die Phantasie ihrer Zeitgenossen: Ob dabei jedoch Angst oder Hoffnung, Pathos oder Desinteresse herrschte, war bislang unerforscht. Der Autor geht der Frage nach, wie das »Jahrhundert« entstand und welche Bedeutung seinem Ende zuwuchs. Er rekonstruiert die Rhetorik der Zeitenwende, beschreibt die Tradition der Jubeljahre und der Feste, die sich dem Ereignis anschlossen. In einer tour d’horizon von der Antike bis an den Anfang des 20. Jh’s. werden die Hintergünde erhellt, die unserer »Wahrnehmung« des Jahrhunderts und seines Endes zu Grunde liegen. Schritt für Schritt schärft sich dabei der Blick für diese unsichtbaren Schwellen, so daß schließlich auch die Wende zum Jahr 2000 an Kontur gewinnt.