Mit Dürers Wanderung nach Italien begann das Thema der Landschaft selbständig zu werden, und die Reiseeindrücke der imposanten Bergpanoramen fanden in die Bildwelten der Künstler. Leonardos Erkenntniswille ließ ihn Berg- und Gesteinsformationen skizzieren. Das 17. und 18. Jahrhundert bediente sich des Motivs zur Dekoration dramatischer und arkadischer Landschaften, und die Romantik entdeckte die Bergwelt als Zufluchtsort vor den Widrigkeiten der Zivilisation. Gegen das Grauen vor den Gefahren der Höhe setzten die Maler Bilder der Erhabenheit, die Geographen aber Rationalität und Ehrgeiz. In der Moderne seit Cézanne erweisen sich die Berge als dankbares Motiv formaler Verselbständigung. Die Vielfalt bildnerischer Auseinandersetzung mit dem Sujet bis in die jüngste Zeit macht deutlich, welche Suggestion für das künstlerische Sehen von dieser Formenwelt ausgeht. Das Buch gibt Auskunft über ein wahrhaft gewaltiges Bildmotiv, bei dem sich kunstgeschichtliche Grundideen mit kulturgeschichtlich fesselnden Aspekten zu einem vielseitig unterhaltenden Thema verbinden.