»Sehr wohl und behaglich« sei es zumindest nicht gewesen in seiner Nähe, schrieb der Goethe-Verehrer Thomas Mann. Wenn der Olympier in Erscheinung trat, dann habe es »nach Opfern« gerochen. Tilman Jens, schon mit Büchern über Uwe Johnson und Mark Twain hervorgetreten, greift diese These auf und untersucht, wie der gefeierte Klassiker einst mit seinen Zeitgenossen umsprang. »Goethe und seine Opfer« zeichnet das Psychogramm eines zu jeder sozialen Bindung unfähigen Dichters, außerstande - so hat es Wilhelm von Humboldt formuliert - »sich einem anderen Wesen in der Wirklichkeit« hinzugeben.