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Kurt Tucholsky. Herr Wendriner und das Lottchen.

Hg. Peter Böthig u.a. Berlin 2014.

12,5 x 20,5 cm, 120 Seiten, Halbleinen.

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Herr Wendriner ist die Karikatur des Berliner Spießbürgers - ein leicht übergewichtiger Jedermann aus dem Mittelstand, der sich laut und mäßig informiert über Politik, Wirtschaft und Kollegen echauffiert. Das Lottchen - ein Mensch aus Tucholskys Leben - ist eine moderne Single-Frau, die mit ihrem älteren Liebhaber schwadroniert. Herr Wendriner und das Lottchen trafen den Zeitgeist der 1920er und wirken heute noch authentisch: Sie amüsieren, bewegen und polarisieren. Edith Jacobsohn, die Frau des Weltbühnen-Herausgebers Siegfried Jacobsohn, plante eine Buchausgabe in ihrem Verlag Williams & Co. Der hier erstmals publizierte Briefwechsel zwischen Autor und Verlegerin gibt Einblicke in die Publikationsgeschichte, wie zur Frage einer bildlichen Darstellung des Herrn Wendriner, über dessen Erscheinungsbild Edith Jacobsohn und Tucholsky unterschiedliche Vorstellungen hatten. Auch in der Leserschaft gingen die Meinungen zur Figur des Wendriner auseinander. Teils fand er begeisterte Zustimmung, teils wurde Tucholsky Antisemitismus vorgeworfen. Jedoch hatte er nicht »das Jüdische« an Wendriner kritisiert, sondern dessen schwammige Charakterlosigkeit. Das Wendriner- Buchprojekt scheiterte damals letztlich, weil die Verlegerin es für zu provokativ befand. Hier nun der hochwertig ausgestattete Band anlässlich des 125. Geburtstags von Kurt Tucholsky am 9. Januar 2015!