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Christian Schad. Selbstbildnis mit Modell im Rahmen.

Serigrafie auf Büttenpapier in Echtholzrahmen.

Format mit Rahmen 91 x 74 cm, Blatt 87 x 70 cm, Motiv 66 x 54,3 cm, BFK Rives-Bütten 250 g, num., handsign., lim. auf 450 Exemplare mit Zertifikat, gerahmt mit glänzend-silberner Echtholzleiste.

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Versand-Nr. 1391941
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Vor dem Hintergrund einer Stadtsilhouette sieht man den Oberkörper des Künstlers in einem grünlich schimmernden, durchscheinenden Hemd, anliegend wie eine zweite Haut. Gegenüber und direkt hinter dem Maler liegt eine unbekleidete Frauenfigur mit modischem Pagenschnitt. Die Nackte trägt eine Gesichtsnarbe, ein sogenanntes »sfregio«. Frauen in Neapel trugen diese Verletzung voller Stolz, so Schad, weil sie ihnen von ihren eifersüchtigen Ehemännern zugefügt wurde. In den sich aufhellenden frühen Morgenhimmel ragt eine Narzissenblüte, die einen Hinweis auf das gestörte Liebesverhältnis zwischen Maler und Modell liefert. Ob als Anspielung auf die Selbstliebe des Künstlers, oder auf die Untreue der Frau, deren egoistische Liebe keine Rücksicht auf den Partner kennt. Wie ein Skalpell seziert Schads klarer Pinselstrich die Beziehung dieses modernen Liebespaares. Der in München geborene Christian Schad (1894-1982) studierte dort an der Kunstakademie. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs emigrierte Christian Schad nach Zürich, wo er im Kreis der Dada-Bewegung verkehrte. Er begegnete dem Dada-Gründer Hugo Ball und lernte Emmy Hennings, Hans Arp und Tristan Tzara kennen. Die Wilden Zwanziger erlebte er in Berlin. Dort bewegte sich Schad in der Kunstszene und im erotisierenden Umfeld der Salons, Tanzbars und Nightclubs. In dieser Zeit entstehen seine berühmten Bilder der Neuen Sachlichkeit, die ganz unbewusst unser Bild vom Berlin der 20er-Jahre prägen. Von der Qualität und Bedeutung her ist Christian Schad mit Otto Dix und George Grosz zu vergleichen. Das Selbstbildnis mit Modell zählt zu seinen Hauptwerken. Diese Serigrafie wurde unter Einsatz von 25 unterschiedlichen Farben bei Frank Kicherer in Stuttgart gedruckt. Als Bildträger nutzte man hochwertiges Büttenpapier BFK Rives, 250 g. Die nummerierte Auflage wurde auf 450 Exemplare limitiert und vom Künstler handsigniert. Wir haben die Serigrafie bereits in einem glänzend-silbernen Holzrahmen einfassen lassen. Das Original befindet sich im Privatbesitz.