Mit Illustrationen von Anja Stiehler. Richard Wagners Platz im Olymp der Musikgeschichte stellt wohl kein Mensch heute mehr in Frage. Dennoch scheiden sich die Geister oft in »Wagnerianer« und deren Gegner. Das hat beinahe schon Tradition seit eineinhalb Jahrhunderten. Gründe dafür sind die in Wagners Werk gespiegelten Umbrüche des 19. Jahrhunderts, vor allem aber seine Person selbst, deren Maß- und zuweilen Skrupellosigkeit. Dabei waren seine prominentesten Gegner nicht etwa Moralapostel, Kleriker, Unwissende oder Banausen. Die Reihe seiner Kritiker ist so lang wie eindrucksvoll: Johannes Brahms, Theodor Fontane, Georg Herwegh, Karl Kraus, Mendelssohn-Bartholdy oder Friedrich Nietzsche. Das Buch bietet eine vergnügliche Auswahl von Für- und Widerschriften bis ins ausgehende 20. Jahrhundert, darunter manch bisher unveröffentlichter Text (!), und atemberaubend Widersprüchliches vom Meister selbst. Die Illustrationen regen zum Schmunzeln an und nehmen den Tonkünstler, salopp gesagt, ein wenig auf die Schippe.