Die oberdeutschen Jesuitenkirchen bilden eine außerordentlich wichtige Grundlage für die Entwicklung des barocken Sakralbaus in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Schwerpunkt dieser Untersuchung sind die städtebauliche Disposition der Jesuitenkirchen im Zusammenhang mit dem ordensinternen Genehmigungsverfahren der Societas Jesu und die Bautypologie. Unter besonderer Berücksichtigung der ersten Hl.-Kreuz-Kirche in Landsberg (1580-84) und der Michaelskirche in München (1582/83-97) werden der Bautyp der Saalkirche und der neuzeitliche Wandpfeilerbau erstmals systematisch differenziert. Die jeweiligen Varianten werden anhand der Spezifika des Querschnitts, des Wandaufrisses und der Raumoptimierung in ihrer Genese und Rezeption untersucht.