0 0

Goethe und die Mark Brandenburg.

Hg. Peter Walther. Potsdam 2006.

13,5 x 20 cm, 272 S., zahlr. farb. u. s/w-Abb., Leseband, geb.

Preis inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
* aufgehobener gebundener Ladenpreis

Ausverkauft
Versand-Nr. 1013696
geb. = fester Einband; pb. = Paperback-Ausgabe;
Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe


Goethe hat Berlin und die Mark Brandenburg nur einmal besucht, im Mai 1778. Doch führten zahlreiche Fäden von Weimar nicht nur nach Berlin oder Potsdam, sondern auch in kleinere Orte der Mark. Goethe behagte weder die Großstadt Berlin noch die karge Landschaft der Mark. »Je schlechter Land, desto bessere Patrioten«, lautet das zweideutige Kompliment, das Goethe nach der Überlieferung Riemers den Bewohnern der Mark gemacht hat. Umgekehrt war Berlin - mit Carl Friedrich Zelter als Gewährsmann des Dichters - der unbestrittene Hauptort der Goethe-Verehrung zu dessen Lebzeiten. Der Band versucht, eine Leerstelle auszufüllen, und macht damit auch wieder neue Lücken sichtbar. Denn sowenig Goethes Berliner Beziehungen ausgeblendet werden, sowenig stehen sie im Mittelpunkt der Darstellung. Nicht Nicolai oder Himburg, Savigny oder die Humboldts, Rahel oder Karl August Varnhagen sind die Fluchtpunkte der Recherche, sondern vor allem jene Freunde, Bewunderer und Briefpartner, die außerhalb der Metropole in der Mark Brandenburg lebten oder - wie Philipp Hackert und Wilhelmine Herzlieb - aus der Mark stammten. Nicht zuletzt spielte Brandenburg als Keimzelle des aufstrebenden preußischen Staates im Bewußtsein Goethes eine Rolle - mit einem König, dessen Persönlichkeit ihn ebenso anzog, wie er dessen Politik und die preußische Mentalität überhaupt mit Reserve beurteilte. Die nachfolgenden Beiträge nähern sich auf unterschiedliche Weise dem Thema Goethe und Brandenburg - als Essay, als wissenschaftliche Abhandlung oder als Erzählung. Sie vermitteln in ihrer Summe ein Bild von Goethes Beziehungen zu einer Landschaft, die für den Dichter selbst nur ein Nebenschauplatz seines Wirkens war.