Die fantastische Publikation macht eine der bedeutendsten Bestecksammlungen zugänglich. Es gehört zu den Glücksmomenten in der Museumsgeschichte, dass die bis dato vor aller Welt verborgen gebliebene Bestecksammlung des Suermondt-Ludwig-Museums nun einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Sie verdankt ihre Existenz dem rheinischen Sammler Kanonikus Franz Bock (1823 - 1899) und der mutigen Tat der Aachener Stadtväter, die 1881 beschlossen hatten, dieses Konvolut anzukaufen. Die beeindruckende Sammlung enthält Bestecke aus mehreren Jahrhunderten: von der Zeit um 1500 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Damit deckt sie verschiedene Epochen und Zeitalter ab und spiegelt die jeweilige Kultur wider. Hier findet sich eine imposante Zusammenstellung von wichtigen Utensilien der Tischkultur, die ihres gleichen sucht. Zugleich stellt sie einen Indikator über kulinarische und gestalterische Gepflogenheiten und Wandlungen in den entsprechenden Jahrhunderten dar. Dabei sind Bestecke so unterschiedlich wie sie nur sein können: Griffe etwa aus den unterschiedlichsten Materialien wie Koralle, Bergkristall, Bernstein, Email, Perlmutter oder Elfenbein belegen dies nachdrücklich. Näher als in dieser brillant bebilderten Publikation kann man Alltagskultur kaum sein. Dabei ist diese Alltagskultur gar nicht so alltäglich, wie der detaillierte Blick auf diese Prunkstücke beweist. Ein eindrucksvolles Vademecum der Besteckkunde durch verschiedene Jahrhunderte.
