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Richard Scheibe. Bildwerke und Arbeiten auf Papier.

Hg. Ingrid Mössinger u.a. Bielefeld 2003.

24 x 30 cm, 104 S., durchg. farb. und s/w-Abb., geb.

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Katalog, Chemnitz 2003. Künstlerisch sah sich der Bildhauer Richard Scheibe (1879-1964), ganz ähnlich wie zahlreiche andere deutsche Bildhauer dieser Generation, in einer figurativen Tradition, die zumindest tendenziell idealistische Züge trägt. Er bekannte sich zu einem geläuterten Realismus, einer maßvollen Distanz zum Alltag. Im Kontext der frühen Moderne mag Scheibe als ein Unzeitgemäßer erscheinen, als ein Fortschrittsverweigerer, der namentlich im Alter seine Zuflucht zu Vorstellungen der leiblichen Integrität und Schönheit nahm, wie sie nach dem Willen der Kunstrevolutionäre des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts überwunden sein sollten, und wie sie dem weiteren Gang der Kunstgeschichte in der Tat nicht standzuhalten vermochten. Doch das, was mitunter als bloße persönliche Neuvariante des Klassizismus missverstanden wird, ist die sehr überlegt aufgemauerte Fassade eines Ichs, das seine Verletzlichkeit und seine Melancholie in eine »Haltung der Verhaltenheit« umzumünzen wusste. Mit Textbeiträgen von Ingrid Mössinger, Peter Anselm Riedl und Beate L. Ritter