Heinrich Zille war ab 1924 Mitglied der Berliner Akademie der Künste und ist Ehrenbürger von Berlin. Wenn die Akademie also einen Künstler aus den eigenen Reihen in großem Rahmen an so prominentem Ort ehrt, dann soll damit nicht nur die anhaltende Aktualität von Zilles sozial engagiertem Werk jenseits aller Klischees vom »Milljöh«-Maler belegt werden. Es gilt, ein Oeuvre politisch und ästhetisch zu erschließen, das hinter Zilles überbordender Popularität fast zu verschwinden scheint. Die von Matthias Flügge herausgegebene Begleitpublikation versammelt die wichtigsten Zeichnungen, Graphiken und Photographien und verortet Zille in der Tradition sozial engagierter Künstler in Kaiserreich und Weimarer Republik.