Mit einer groß angelegten Retrospektive wird der Holländer Willem de Kooning im Museum of Modern Art in New York gefeiert. Zu sehen sind in dieser Ausstellung sämtliche berühmteten Werke von de Kooning. So die »Women«-Serie der 1950er-Jahre, jene Reihe von Frauenbildnissen, die dem Künstler den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit einbrachten, während andere seine Rückkehr zur figurativen Malerei beklagten. Dann »Excavation« von 1950, die große Leinwand, die gleichsam als Krönung von de Koonings abstrakt-expressionistischen Experimenten der 1940er-Jahre gilt. So aufschlussreich die Vielfalt seines Werkes ist, so erschlagend ist diese Retrospektive in ihrer erstrebten Vollständigkeit. Eines der Ziele ist, ihn in jeder Phase seines Schaffens als großen Meister zu präsentieren. »Sage nun niemand mehr, unsere radikal ernüchterte Gegenwart habe Abschied genommen vom Helden. Das Museum of Modern Art hat ihn wieder aufgespürt, blockbuster-mäßig, wie es sich gehört, wenn wir vom Sehen und Singen und Sagen überwältigt werden sollen. [...] Wer Willem de Kooning als Helden erleben will, der seine Taten aus einer emotional aufgeladenen Logik entwickelt und sich dabei von keinen künstlerischen Strömungen und Zeitzwängen aus der Bahn werfen lässt, muss nach New York kommen.« (FAZ) Wer es nach New York nicht schafft, sollte auf jeden Fall den hervorragenden Katalog kaufen. (Text engl., Thames & Hudson)