Im Jahr 2005 begann Damien Hirst damit, jede Apotheke im Großraum London zu fotografieren. Das Projekt dauerte über ein Jahrzehnt, um sowohl die einzelnen Apotheker hinter ihren Schaltern als auch die Außenansichten der 1.856 Apotheken der Stadt zu aufzunehmen. Die Bilder werden in ihrer Gesamtheit in diesem außergewöhnlichen zehnbändigen Künstlerbuch zusammengeführt, das ein Porträt der Stadt durch Menschen und Orte zeigt, die die Medikamente verkaufen, die wir gewohnheitsmäßig und täglich einnehmen. Hirsts karrierelange Besessenheit von der minimalistischen Ästhetik der Pharmaunternehmen - kühle Farben und einfache geometrische Formen - manifestierte sich erstmals in seiner 1988 noch am Goldsmiths College entstandenen Serie von Medizinschränken. Für seine 1992 entstandene Installation Pharmacy hat Hirst einen ganzen Chemiker im Galerieraum nachgebildet und erklärt: »Ich habe Medizinschränke immer als Körper gesehen, aber auch als eine Stadtlandschaft oder Zivilisation, mit einer Art Hierarchie darin. Die Apotheke ist auch wie ein zeitgenössisches Museum. In hundert Jahren wird es aussehen wie eine alte Apotheke«. Pharmacy London verkörpert in ähnlicher Weise die Umsetzung einer »Idee eines Moments in der Zeit« durch den Künstler. Die Publikation liest sich aber auch als destillierter Ausdruck von Hirsts fortwährendem Glauben an die nahezu religiöse Rolle, die die Medizin in unserer Gesellschaft spielt. Limitierte Auflage von 750 Sets. (Text engl.)
