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Moses Mendelssohn. Metaphysische Schriften.

Hg. Wolfgang Vogt. Hamburg 2014.

12,5 x 19 cm, 330 S., pb.

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Moses Mendelssohn ist einer der wichtigsten Denker der deutschen Aufklärungsphilosophie. Seine Abhandlung über die Evidenz in Metaphysischen Wissenschaften gewann 1763 den Preis der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin, noch vor Kants Beitrag. Die Morgenstunden oder Vorlesungen über das Dasein Gottes, das Vermächtnis des »Sokrates von Berlin«, waren der Ausgangspunkt des Pantheismusstreits, der zu den großen Debatten des 18. Jahrhunderts zählt. In beiden Werken geht es Mendelssohn darum zu zeigen, daß die metaphysischen Beweise zu Unrecht in Verruf geraten sind, denn die Prüfung ihrer Gültigkeit ergibt, daß der Mensch trotz der Endlichkeit seiner Erkenntniskräfte das Dasein Gottes notwendig erkennen kann. Da der Streit um Gott weniger durch die logische Struktur seines Beweises als vielmehr psychologisch durch die hohe Komplexität des Gegenstandes entsteht, muss der Philosoph seine Begründung so fasslich wie möglich machen und die Erkenntnismöglichkeiten des gesunden Menschenverstandes berücksichtigen. Metaphysik kann nur dann allgemeine Anerkennung finden, wenn sie logische Strenge mit verständlicher Darstellung verbindet; keiner dieser beiden Aspekte darf den anderen verdrängen. Diese neue Ausgabe der metaphysischen Schriften Mendelssohns, die neben der Evidenz-Abhandlung und den Morgenstunden die frühe Schrift Gedanken von der Wahrscheinlichkeit enthält, zeigt das Denken des jüdischen Philosophen in seiner Eigenständigkeit. Der Herausgeber begründet in seiner Einleitung, dass die gängigen Etiketten wie Eklektizismus oder Rationalismus Mendelssohns Denken nicht hinreichend bezeichnen.