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Werner Heldt

Hg. von Lucius Griesebach. Katalog, Kunsthalle Nürnberg & Berlinische Galerie 1990.

21 x 27 cm, 206 S., 94 Abb., davon 64 in Farbe, pb.

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Der zentrale Themenkreis des Malers und Zeichners Werner Heldt (1904-1954) ist Berlin, das er als Ort vielfältiger Versuchung und Bedrohung erfährt. Er erfaßt in unerbittlicher Nüchternheit und mit vereinfachtem, grafischem Vokabular Chiffren für Maske und Musikinstrument, Blume, Krug, Vogel, Baum, Haus und Straße - alles ist fremd, verlassen, eisig, entleert. Seine panikartige Flucht nach Mallorca erlöst ihn nicht von seinen Ängsten. Auf die Rückkehr in das zerstörte Berlin reagierte Heldt mit besonderer Sensibilität. Er wird der Maler des zerstörten Berlin, der Ruinen und ausgebrannten Fensterhöhlen (’Fensterausblick mit totem Vogel’, 1945). Für diese Ruinenlandschaft prägte er im Sinne expressionistischer Stadtkritik den Begriff »Berlin am Meer«, um den Sieg der Natur über Menschenwerk anzudeuten. In Fensterausblicken und abstrahierenden Kompositionen kommt die Stadt als nature morte zum Stillstand. Der vorliegende Katalog würdigt den zu Unrecht eher weniger bekannten Künstler, dessen expressionistische Sicht auf die Kriegsjahre und die Nachkriegsgesellschaft sowie die junge Bundesrepublik - vor allem am Beispiel Großstadtthema Berlin - (wieder) zu entdecken ist und gibt mittels ausführlichem Abbildungsteil sowie versierten Texten Aufschluß über Leben und Arbeit von Werner Heldt.