Werner Graeff (1901-1978) zählt zu den vielseitigsten deutschen Künstlern. Am Bauhaus ausgebildet, war er nicht nur Maler, Bildhauer, Grafiker und Fotograf, er betätigte sich auch als Lehrer, Kunst- und Filmtheoretiker sowie Erfinder. Unter den Nationalsozialisten emigrierte er nach Spanien, später ging er in die Schweiz, bevor er 1951 nach Deutschland zurückkehrte. Graeffs Kunst war vom Kubismus, von De Stijl und vom Bauhaus geprägt. In den fünfziger Jahren wandte er sich verstärkt der Malerei zu. Mit seinem Credo für Klarheit und Proportion nahm er eine bewusste Gegenposition zum abstrakten Informel ein. Der Band bietet die Möglichkeit, die späten Werke des Multitalents im Spannungsfeld so bedeutender Künstler wie Willi Baumeister, Wassily Kandinsky, Fritz Winter oder Max Burchartz zu studieren. (Wienand)