Der visionäre Schriftsteller frönte jahrzehntelang auch einer malerischen Passion. Mit Darstellungen von skurrilen Randexistenzen zollte er Goya Tribut. Mit märchenhaft-düsteren Darstellungen von Kathedralen und Schlössern beschwor er die Geister einer Vergangenheit herauf, deren kostbare Relikte er gefährdet glaubte. Victor Hugos Freizügigkeit im Umgang mit Malmitteln war dabei schier grenzenlos: In Sepia klecksend, fallweise unter Verwendung unkonventioneller Materialien wie Kaffeesatz oder Staub, ließ er oft das Zufallsprinzip walten, woraus Bilder des Erahnten, der vagen Möglichkeiten resultierten. Im Katalog werden rund 80 Blätter von Victor Hugo den Werken seiner vormodernen Vorgänger wie Alexander Cozens und William Turner gegenübergestellt. (Text dt., engl.)