Katalog, Lausanne 1999. Eugène Carrière (1948-1906), der französische Porträt-, Genre-Maler und Lithograph, studierte 1870 und 1872-1876 an der Ecole des Beaux-Arts in Paris und malte anfänglich tonige, von Diego Velázquez und Peter Paul Rubens beeinflußte genrehafte Interieurs. Anerkennung und Erfolg brachten ihm jedoch seine Porträts von angesehenen Persönlichkeiten in Paris. Um 1890 vereinfachte er seine Malweise, indem er mit nur wenigen Farben und verschwimmenden Übergängen die Züge und Gesten der Porträtierten festhielt, so in dem empfindsamen Bildnis Paul Verlaines (1871). Der im allgemeinen Kunstverständnis nicht gerade tief verankerte Künstler wird hier erstmals umfassend gewürdigt, seine Originalität, die ihn an Zeitgenossen, wie Gauguin und Rodin messen läßt, wird belegt mit zahlreichen nicht gesehenen Bildern und kenntnisreichen Texten, einschließlich bis dato unveröffentlichter eigener Kommentare. (Text franz. & engl.)